Oftmals ist es notwendig, dass ein Urteil, welches in dem einen Staat ausgesprochen wurde, in einem anderen Staat anerkannt wird. Denn, von bestimmten Ausnahmen abgesehen, gelten gerichtliche Entscheidungen ohne weiteres nur in dem Staat, in dem sie erlassen wurden.

Wurde z.B. eine Person, im Staat A zur Zahlung von 5.000 Euro verurteilt, liegt das Vermögen dieser Person jedoch in Staat B, so muss, bevor das Konto des Verurteilten im Staat B gepfändet werden kann, das Urteil dort anerkannt werden.

Ebenso ist es häufig notwendig, dass eine Ehescheidung, eine Adoption oder eine andere familienrechtliche Entscheidung, die in dem einen Staat ausgesprochen wurde, in einem anderen Staat anerkannt wird.

Die Voraussetzungen und das Verfahren der Anerkennung richten sich nach dem Recht des Staates, in dem die Entscheidung anerkannt werden soll. In Brasilien gibt es z.B. das einheitlich geregelte Verfahren der „Homologação“ durch das Superior Tribunal de Justiça. In Deutschland hingegen gibt es, je nach der Art des Urteils, verschiedene Verfahren zur Anerkennung von ausländischen Urteilen.